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Viola Falkenberg, Tel. 0421 - 78913
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Bild 1 - Viola Falkenberg stellt das Projekt "Bremer Medienscouts" vor (Foto: Gerhild Hustädt)- jpg: 300 dpi, 13,5 x 13 cm Bild II - Viola Falkenberg stellt das Projekt "Bremer Medienscouts" der Jury der "Diversity Idee des Jahres" vor (Foto: Gerhild Hustädt)- jpg: 300 dpi, 13,5 x 13 cm
Das Projekt "Bremer Medienscout" wurde für die "Diversity Idee des Jahres 2016" nominiert. Vorgestellt wurde es der Jury von der Journalistin Viola Falkenberg. Denn es basiert auf der von ihr entwickelten Medienplattform für Flüchtlinge infopoint-bremen.de. Nun sollen Flüchtlinge in kleinen Gruppen konkret an unterschiedlichen Orten erfahren, wo sie in Bremen welche Medien in welchen Sprachen bekommen. Von Deutschlern-Apps bis zu Nachrichten und Zeitungen. Die sieben dreistündigen Touren umfassen das Bestellen zweisprachiger Bücher ebenso wie das Aktivieren des WLANs in der Innenstadt. Denn Falkenberg ist überzeugt, dass "der Zugang zu den Medien entscheidend dafür ist, wie gut Geflüchtete die Mühen des Neuanfangs bewältigen können". Im Idealfall übernehmen nach und nach Flüchtlinge die Touren. Sie zeigen dann als "Bremer Medienscouts" anderen, wo es welche Medien gibt. Die kostenlosen Medientouren will sie anbieten, sobald es genügend Unterstützer gibt.
Initiatorin Viola Falkenberg (Foto: Hartmut Papke)- jpg: 300 dpiPressemitteilungen
Jetzt zum Mitmachen und mit Veranstaltungen
(Bremen, 14.6.16) Wer Medienzugänge und regelmäßige Veranstaltungen kennt, die für Flüchtlinge interessant sind, kann diese nun über die Seite "Mitmachen" für die Webseiten von infopoint-bremen.de melden. Dort gibt es rund 40 Links zu verschiedenen Medien - in deutsch, englisch und teilweise auch arabisch. Von Apps zum Deutschlernen im Internet bis zu Zeitungen in Bibliotheken und am Bahnhofskiosk. Auf einer Sonderseite gibt es außerdem fast 30 regelmäßige Veranstaltungen, die für Flüchtlinge kostenlos sind. Auch diese soll noch erweitert werden.
Zusammengestellt wurden die Informationen ehrenamtlich von der Journalistin Viola Falkenberg. Sie ist überzeugt, dass "der Zugang zu den Medien entscheidend dafür ist, wie gut Geflüchtete die Mühen des Neuanfangs bewältigen können". So schaffte sie es mit dem Konzept "Bremer Medienscouts" auf Anhieb in die Nominierung zur "Diversity Idee des Jahres". Danach soll es Medientouren für Geflüchtete geben, die anschließend anderen zeigen, wo es welche Medien gibt.
Infopoint-bremen.de für Flüchtlinge - 40 Links zu mehrsprachigen Medien
(Bremen, 5.1.16) "Damit wir es gemeinsam schaffen können, müssten Informationen für Flüchtlinge und Ehrenamtliche leicht zugänglich sind", dachte sich die Journalistin Viola Falkenberg. Denn wer weiß spontan schon, wie man in Bremen mit drei Klicks eine syrisch sprechende Augenärztin findet? Wo es die "Sendung mit der Maus" auf arabisch gibt und aktuelle Nachrichten in 30 Sprachen im Internet? Diese Angebote seien schon für deutsch sprechende Ehrenamtliche schwer zu finden.
Deshalb stellte die Bremerin nun rund 40 Links im Internet bereit. Auf deutsch und englisch - und mit Hinweisen darauf, in welchen Sprachen es die Medien wo gibt. So erfährt man auf www.infopoint-bremen.de, in welchen Sprachen es Zeitungen am Bahnhof gibt, wie man schnell die diensthabende Notapotheke findet und wo es in Bremen Skateboardanlagen gibt. Schwerpunkt aber sind die Medien für Erwachsene und Kinder - vom Internetportal für fremdsprachige Bücher und den Sendezeiten vom "Funkhaus Europa" bis zum kindgerechten "Wegweiser für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge" in acht Sprachen.
Hintergrund:
10 Gründe für infopoint-bremen.de1. Abwechslung - Keiner kann den ganzen Tag Deutsch lernen.
2. Bildung - "Das einzige, was man nicht verliert, ist die Bildung" sagte ein syrischer Zahnarzt in einem Interview. Umso wichtiger ist es, den Zugang zu Informationen und Bildung auch denen zu ermöglichen, für die es weder Vorbereitungsklassen noch in-touch Studienangebote gibt.
3. Entlastung - Wenn mehrsprachige Informationen bei Flüchtlingen und Ehrenamtlichen ohne Umwege ankommen, entlastet das Ehrenamtliche und Flüchtlinge ebenso wie die Anbieter mehrsprachiger Informationen. Das ermöglicht effizientere Unterstützungsstrukturen.
4. Gleiche Rechte - Auch Flüchtlinge haben ein Recht auf Informationszugang. In einem Land mit Presse- und Informationsfreiheit darf und sollte schnell deutlich werden, dass die nicht auf Facebook und Co begrenzt ist.
5. Heimweh - Informationen und Medien in der Muttersprache können Heimweh ein wenig lindern.
6. Hilfe zur Selbsthilfe - Damit sich Flüchtlinge und Neu-Bremer auch selbst helfen können, beispielsweise Fachärzte finden, die ihre Sprache sprechen, brauchen sie Zugang zu den vorhandenen Informationskanälen.
7. Integration - Um sich integrieren zu können, müssen Flüchtlinge sich über das Leben und die Strukturen vor Ort erst einmal informieren können.
8. Langeweile - "Ich habe jetzt keinen Plan, weil mit Duldung kann man nichts machen in Deutschland", sagte ein 21jähriger Afghane, der seit fünf Jahren auf eine Aufenthaltserlaubnis wartet (Dorothee Geiger: Handlungsfähigkeit von geduldeten Flüchtlingen, empirische Studie, Wiesbaden 2015). In der langen Zeit, die die Verfahren dauern, können Medien- und Freizeitangebote ein Mittel sowohl gegen Hoffnungslosigkeit als auch Langeweile sein.
9. Orientierung - Zugang zu Schlüsselinformationen kann die Orientierung erleichtern und Flüchtlingen unterstützen, den Kulturschock zu verarbeiten.
10. Überforderung - Das Leben der Flüchtlinge ist schon dann schwierig, wollte man "nur" die "Schrecken des Totalverlusts, die Mühen des Neuanfangs, den Kummer über die Entwurzelung" berücksichtigen (Formulierungen des Ressortleiters Ausland, DIE ZEIT vom 30.12.15, über Folgen der Flucht nach dem 2. Weltkrieg in seiner Familie). Wenn Informationen leichter zugänglich sind, könnte das zusätzliche Überforderung durch Desorientierung vielleicht ein wenig mildern.